Ein Milbenbefall beim Hund kann Haarausfall, heftigen Juckreiz und schwerwiegende Hautsymptome auslösen. In der Schweiz gibt es eine ganze Reihe von Milbenarten, die den Hund befallen. Woran Sie einen Milbenbefall erkennen, welche Gefahren von Milben ausgehen und welche Behandlungsmethoden es bei einem Milbenbefall gibt, erfahren Sie hier.
Hat mein Hund Milben?
Die Anzeichen eines Milbenbefalls beim Hund können je nach Milbenart sehr unterschiedlich sein. Häufige Symptome, ausgelöst durch die wichtigsten Milbenarten beim Hund, sind:
- Haarausfall
- Schuppen
- Papeln und Pusten
- Krusten
- Juckreiz
Wichtig: Wenn Sie bei Ihrem Hund auffällige Hautsymptome feststellen, kontaktieren Sie ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin, denn ein Milbenbefall sollte möglichst schnell diagnostiziert und behandelt werden.
Welche Milben befallen Hunde?
Das Parasitenportal hat die häufigsten Milben, die den Hund befallen, zusammengestellt:
HAARBALGMILBEN BZW. DEMODEX-MILBEN
Demodex-Milben haben eine zigarrenförmige Gestalt mit acht Stummelbeinen. Ihre gesamte Entwicklung geschieht in den Haarfollikeln und auf der Haut des Hundes. In geringer Zahl sind Demodex-Milben natürliche Hautbewohner. Nur wenn sie sich übermässig vermehren, kommt es zur Hauterkrankung Demodikose.
Befallene Körperregionen:
- Einzelne, lokale Hautveränderungen bis hin zu grossflächigen Läsionen über den ganzen Körper
Wer besonders gefährdet ist:
- Junge Hunde mit speziellem Gendefekt Hunde mit geschwächtem Immunsystem
Symptome eines Befalls mit Demodex-Milben:
- Haarausfall Papeln, Pusteln Juckreiz Bei schwerem Verlauf: Fieber, geschwollene Lymphknoten, Schwäche
- Die Demodex-Milbe als Auslöser von Krankheiten:
- Die Demodex-Milbe ist Auslöser der lokalen oder generalisierten Demodikose beim Hund.
Diagnose eines Befalls mit Demodex-Milben:
- Direkter Nachweis der Milben durch spezielle Hautuntersuchung beim Tierarzt („tiefes Hautgeschabsel“) mit mikroskopischer Untersuchung In Einzelfällen Hautbiopsie
Lokalisierte, leichte Form:
- Meist nicht behandlungsbedürftig
- Wichtig: Verlauf durch den Tierarzt/die Tierärztin überwachen lassen, um eine gefährliche Ausbreitung früh zu identifizieren
Generalisierte, schwere Form:
- Unbedingt behandlungsbedürftig
- Spezifische Abtötung der Milben durch speziell zugelassene Wirkstoffe
- Behandlung von bakteriellen Hautinfektionen
- Überwachung des Behandlungserfolges durch den Tierarzt/die Tierärztin
- Ist ein Junghund betroffen, klärt Sie Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin auf, was in diesem Fall zu beachten ist.
- Ist ein erwachsener Hund betroffen, ist es wichtig, auf die Suche nach möglichen Ursachen bzw. Grunderkrankungen zu gehen. Auch hier berät Sie Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin, welche Untersuchungen sinnvoll sind.
Demodex-Milben werden durch Körperkontakt der Mutter mit ihren Welpen nach der Geburt weitergegeben. Nur bei Störungen des Immunsystems kommt es zu deren massiver Vermehrung und zur Hauterkrankung Demodikose. Die Demodikose des Hundes ist nicht ansteckend, weder für andere Hunde noch für den Menschen. Auch Menschen haben wenige Demodex-Milben auf ihrer Haut, die meist keine Symptome auslösen und zur normalen Hautflora gehören.
Es gibt zwei Formen der Demodikose : Hautveränderungen können nur wenige oder kleine Bereiche der Haut betreffen (lokalisierte, leichte Form). Eine Demodikose kann aber auch fortschreitend, langanhaltend und schwerwiegend sein (generalisierte, schwere Form). Die Hautsymptome breiten sich dann oft auf den gesamten Körper aus.
Sowohl Junghunde als auch erwachsene Tiere können an Demodikose erkranken. Eine schwere Demodikose, die bei Jungtieren auftritt, steht im Zusammenhang mit einem genetischen Defekt des Immunsystems. Bestimmte Rassen (z. B. American Staffordshire Terrier, Shar Pei, West Highland White Terrier) sind besonders betroffen. Entwickeln erwachsene Hunde eine schwere Demodikose, ist in der Regel das Immunsystem durch bestimmte Medikamente oder eine zugrundeliegende Erkrankung beeinträchtigt (z. B. Stoffwechselerkrankungen, Infektionserkrankungen, Tumoren).
Mögliche Symptome sind haarlose Stellen, Schuppen oder Papeln. Die Haut kann gerötet, stark pigmentiert oder verkrustet sein. Oft setzt im Krankheitsverlauf Juckreiz ein, meist als Folge von bakteriellen Hautinfektionen, die sich mit der Zeit entwickeln. Meist fallen erst die Hautsymptome auf, dann der Juckreiz. Bei massiven Krankheitssymptomen und fehlender Behandlung können Allgemeinsymptome wie geschwollene Lymphknoten, Lethargie und Fieber auftreten.
Die lokalisierte, leichte Form der Demodikose verschwindet in der Regel auch ohne spezifische Milbenbehandlung nach wenigen Wochen wieder. Wichtig ist hierbei jedoch, den Verlauf tierärztlich überwachen zu lassen: Entwickelt sich doch eine schwere, generalisierte Form, kann unverzüglich behandelt und alle weiteren wichtigen Massnahmen ergriffen werden.
Auch, wenn es sich um eine schwere Hauterkrankung handelt: Die generalisierte Demodikose ist durch den Einsatz innovativer Wirkstoffe gut behandelbar. Diese sind z. B. als Kautablette verfügbar und behandeln zusätzlich Floh- und Zeckenbefall. Kombinationspräparate können zusätzlich sogar Wurmbefall mitbehandeln.
Die Behandlung der generalisierten Demodikose erfolgt in der Regel über mehrere Monate. Daher muss sie auf jeden Fall tierärztlich betreut und der Behandlungserfolg überwacht werden. Begleitend müssen auch bakterielle Hautinfektionen behandelt werden. Hierfür gibt es verschiedene Präparate, z. B. spezielle antibakterielle Shampoos.
GRABMILBEN BEIM HUND (SARCOPTES SCABIEI VAR. CANIS)
Sarcoptes-Räude und Grabmilben - Alles, was Sie wissen müssen:
Die Sarcoptes-Räude ist hochansteckend. Auch, wenn besonders Füchse als Träger gelten, sind nicht nur jagdlich geführte Hunde betroffen. Auch aktive Familienhunde sind gefährdet. Vorsicht: Die Grabmilben sind auch für den Menschen infektiös!
Befallene Körperregionen:
- Ohr, Schnauze, Bauch, Ellbogen, Sprunggelenk
- Befall des ganzen Körpers möglich
Wer besonders gefährdet ist:
- Aktive Hunde mit häufigem Kontakt zu anderen Hunden
- Hunde, die in Berührung mit Füchsen, Fuchsbauten oder -kot kommen können
Symptome eines Befalls mit Grabmilben:
- Starker Juckreiz
- Hautschäden durch Kratzen und Scheuern
- Papeln
- Faltenbildung, borkige Hautbeläge und Haarausfall
- Bei schwerem Verlauf: Störung der Futteraufnahme, Leistungsminderung, Gewichtsverlust und Verhaltensstörungen
Probeentnahme durch den Tierarzt an betroffener Hautregion („oberflächliches Hautgeschabsel“) und anschliessend mikroskopische Untersuchung
- Spezifische Abtötung der Milben mit speziell zugelassenen Wirkstoffen
- Behandlung bakterieller Hautinfektionen
- Bei Behandlungsbeginn ggf. Kontrolle des Juckreizes
- Vorsicht: Partnertiere müssen mitbehandelt werden!
Während der ersten Tage der Behandlung kann sich der Juckreiz zunächst verschlimmern, was auf Reaktionen des Körpers auf die absterbenden Milben zurückzuführen ist. Zusätzliche Behandlung des Juckreizes in den ersten Tagen kann daher lindernd wirken. Nur wenige Milben reichen aus, um massive Symptome zu verursachen.
Hunde mit Sarcoptes-Räude leiden unter massivem Juckreiz. Der Juckreiz kann so schlimm sein, dass sich die Hunde Selbstverletzungen zufügen. Meist tritt erst der Juckreiz auf, dann entwickeln sich sichtbare Hautsymptome.
Die Haut kann stark gerötet sein und Papeln aufweisen. Besteht die Erkrankung länger, entstehen borkige Hautauflagerungen, Faltenbildung und Haarausfall. Hautveränderungen finden sich oft an den Ohren, der Schnauze, dem Bauch sowie Ellbogen und Sprunggelenken.
Die Erkrankung wird häufig durch bakterielle Hautinfektionen verkompliziert. Diese müssen bei der Behandlung berücksichtigt werden.
Die Sarcoptes-Räude ist durch verschiedene, speziell zugelassene Präparate behandelbar. Innovative Wirkstoffe, die für die Behandlung der Demodikose zugelassen sind,töten auch Grabmilben verlässlich ab. Die Verabreichung als Kautablette ermöglicht problemlos eine gleichzeitige Behandlung der Haut von aussen, z. B. mit antibakteriellen Shampoos.
Da meist aktive Hunde von der Sarcoptes-Räude betroffen sind, ist es hilfreich, dass diese Präparate gleichzeitig Floh- und Zeckenbefall oder sogar auch Wurmbefall mit behandeln. Auch hier können vegetarische und glutenfreie Präparate vorteilhaft sein, wenn Hunde bestimmte Futtermittelunverträglichkeiten haben.
Wichtig: Erkrankt ein Hund an Sarcoptes-Räude, müssen Partnertiere unbedingt mitbehandelt werden! Dies gilt unter Umständen auch für Gassi-Freunde oder andere Hunde ausserhalb des eigenen Haushalts, die regelmässig Kontakt haben.
Wenn Hundehalter bei sich selbst auffällige Hautsymptome entdecken, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In aller Regel verschwinden die durch die Sarcoptes-Milbe des Hundes ausgelösten Symptome beim Menschen nach kurzer Zeit ohne spezifische Behandlung, denn der Mensch ist hier nur „Fehlwirt“. Vorsicht: Die „echte“ Krätze des Menschen wird von einer anderen Milbe ausgelöst (Sarcoptes scabiei var. hominis) und ist mit der Sarcoptes-Räude des Hundes nicht zu verwechseln!
Milben beim Hund: eine effektive Behandlung ist wichtig!
Sollten Sie bei Ihrem Hund Haarlosigkeit, Juckreiz, Schuppen, Krusten oder andere Hautsymptome feststellen, sollten Sie baldmöglichst Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin aufsuchen. Denn es ist wichtig, schnell eine gezielte Diagnose zu stellen und effektiv gegen einen möglichen Milbenbefall zu behandeln, denn Milben können
- zu massivem Juckreiz führen
- die Hautgesundheit und das Wohlbefinden von Hunden stark beeinträchtigen und zu bakteriellen Infektionen der verletzen Haut führen
- auch Menschen und andere Tiere befallen
- in manchen Fällen Hinweis auf ein beeinträchtigtes Immunsystem sein.
Ihr Tierarzt/Ihre Tierärztin berät Sie nach Diagnosestellung, welche Behandlung sinnvoll ist. Es stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die gegen unterschiedliche Milben wirksam sind.
HUNDE VOR ÄUSSEREN UND INNEREN PARASITEN SCHÜTZEN
Wichtig ist jedoch, dass nicht nur Milben zu Juckreiz und Hautveränderungen führen können. Auch andere Ektoparasiten wie Flöhe können dafür verantwortlich sein. Zecken sind insbesondere für aktive Hunde, die viel im Freien unterwegs sind, gefährlich. Sie können gefährliche Krankheitserreger übertragen.
Es gibt innovative Wirkstoffe, die die gleichzeitige Behandlung von Flöhen, Zecken und Milben ermöglichen. Als Kautablette können sie einfach verabreicht werden. Eine Behandlung ermöglicht es, die Parasitenkontrolle flexibel zu halten.
Neben Ektoparasiten gibt es auch unsichtbare Gefahren: Hunde können von Magen-Darm-Würmern befallen werden. Auch hier gibt es Wurmarten, die nicht nur die Gesundheit unserer Hunde beeinträchtigen, sondern auch auf den Menschen übertragen werden können, z. B. Spulwürmer.
Daneben gewinnt auch ein anderer Parasit an Bedeutung, der dem Hund äusserst gefährlich werden kann: Der Hundelungenwurm, Angiostrongylus vasorum. Für gefährdete Hunde kann eine regelmässige Vorbeugung gegen diesen Parasiten sinnvoll sein.
Daher können für Hunde Präparate sinnvoll sein, die eine gleichzeitige, effektive Behandlung und Vorbeugung wichtiger Parasiten ermöglichen: Flöhe, Zecken, Milben sowie Würmer.
Ihr Tierarztteam ist der optimale Ansprechpartner für die Beratung und Empfehlung einer individuellen Parasitenbehandlung für Ihren Hund.
Steckbriefe weiterer Milben beim Hund
Bei der Herbstgrasmilbe lebt lediglich das Larvenstadium parasitär auf Hunden. Die erwachsenen Weibchen legen ihre Eier in feuchten Böden ab – bevorzugt in Gärten, Parks und Wiesen. Im Sommer und Herbst schlüpfen die Larven und befallen Mensch und Tier. Die Larven sind vorwiegend nachmittags bei Temperaturen über 16 °C aktiv.
Befallene Körperregionen:
Körperregionen des Hundes, die Bodenkontakt haben: Kopf, Ohren, Beine, Pfoten, Bauch
WER BESONDERS GEFÄHRDET IST:
- Aktive Hunde, die häufig Auslauf im Grünen haben
SYMPTOME EINES BEFALLS MIT HERBSTGRASMILBEN:
- Mässiger bis heftigster Juckreiz Entstehung von Quaddeln, Pusteln und Krusten Bei wiederholtem Befall: Teils heftige Überempfindlichkeitsreaktionen möglich
DIAGNOSE EINES BEFALLS MIT HERBSTGRASMILBEN:
- Herbstgrasmilben lassen sich häufig mit dem blossen Auge erkennen (rote Punkte)
Einsatz wirksamer Mittel zur Behandlung der Herbstgrasmilbe durch den Tierarzt (z. B. antiparasitäre Sprays mit sofortigem Wirkeintritt)
Grundsätzlich sind Katzen häufiger von Ohrmilbenbefall betroffen, aber auch Hunde können sich infizieren. Ohrmilben leben in den Ohrmuscheln und im äusseren Gehörgang von Tieren und können dort zu Entzündungen und Juckreiz führen.
Befallene Körperregionen:
- Ohrmuschel und Gehörgang
- In seltenen Fällen auch Ausbreitung über den Körper
Wer besonders gefährdet ist:
- Welpen
Symptome eines Befalls mit Ohrmilben:
- Starke Absonderung eines braun-roten, kaffeesatzartigen Ohrsekrets
- Juckreiz an den Ohren
Die Ohrmilbe als Auslöser von Krankheiten:
- Auslöser der Ohrräude
- Lokal allergische Reaktionen
- sowie Ohrentzündungen
Diagnose eines Befalls mit Ohrmilben:
- Milbennachweis mittels Otoskop durch ihren Tierarzt („Ohrenspiegel“): Ohrmilben können als weisse, bewegliche Punkte im Gehörgang des Hundes ohne Hilfsmittel wahrnehmbar sein
- Alternativ: Durch den Tierarzt: Entnahme von Material aus dem Ohr des Hundes und anschliessend mikroskopische Untersuchung
Einsatz von speziell zugelassenen Produkten für die Behandlung von Ohrmilben (systemisch oder lokal)
Besonderheit:
Ohrmilben werden leicht durch direkten Kontakt von Wirt zu Wirt und häufig auch von Katzen auf Hunde übertragen. Bei hoher Luftfeuchte und günstigen Temperaturen können Ohrmilben monatelang abseits des Wirts überleben. In der trockenen Luft von Wohnräumen verenden sie dagegen sehr schnell.
Pelzmilben gehören zu den Raubmilben, die sich meist von anderen Spinnentieren ernähren. Einige Arten leben jedoch als Hautparasit bei Säugetieren und ernähren sich von Hautmaterial und Gewebeflüssigkeit.
Pelzmilben können sowohl Hunde als auch Katzen befallen.
Pelzmilben sind ansteckend, meist über direkten Körperkontakt. Die Milben können aber auch über Bürsten und Kämme übertragen werden. Beim Menschen siedeln sich die Milben nur vorübergehend an, können dann aber zu Hautentzündungen und Juckreiz führen.
Befallene Körperregionen:
- Besonders Rücken, Kruppe und Kopf/Ohren
Wer besonders gefährdet ist:
- Junge und geschwächte Tiere Tiere in Gruppenhaltung und Zwingern
Symptome eines Befalls mit Pelzmilben:
- Teils massive Schuppenbildung (oft mit blossen Auge als “wandernde Schuppen” im Tierfell erkennbar)
- Unterschiedlich ausgeprägter Juckreiz
- Krustenbildung und Haarausfall (durch allergische Reaktionen)
Diagnose eines Befalls mit Pelzmilben:
- Mikroskopischer Nachweis der Milben durch Untersuchung von Haaren und Schuppen nach Bürsten
- Entnahme spezieller Hautproben und mikroskopische Untersuchung
- Oft schon mit Lupe am Tier ersichtlich
Es gibt antiparasitäre Wirkstoffe, die auch Pelzmilben abtöten. Ihr Tierarzt/Ihre Tierärztin berät Sie, welche Präparate eingesetzt werden können.
Besonderheit der Pelzmilbe:
Ein Befall mit Pelzmilben wird von manchen Tieren gut toleriert, sodass nur milde oder keine Symptome auftreten.
Zeigen die Tiere Juckreiz, kann dieser sich besonders nachts oder in warmer Umgebung verschlimmern.
Milben: Übertragung vom Hund auf den Menschen
ÜBERSICHT: MILBEN, DIE VOM HUND AUF DEN MENSCHEN ÜBERGEHEN
Bei einigen Milbenarten kann es zu einer Übertragung vom Hund auf den Menschen kommen. Begünstigt wird eine Übertragung durch den engen Kontakt zwischen Hund und Mensch.
Die Grabmilbe kann vom Hund auf dem Menschen übertragen werden. Neben direktem Kontakt kann sich der Mensch auch über kontaminierte Umgebung anstecken (Hundekorb, Decken, Bett). Man spricht hier von „Pseudo-Krätze“. Hautsymptome finden sich insbesondere an Stellen, die in direktem Kontakt mit dem Hund sind (z. B. Arme, Rumpf).
Die Symptome der Pseudo-Krätze (Hautveränderungen mit Juckreiz) verschwinden in der Regel jedoch wieder von selbst, auch ohne spezifische Behandlung. Dennoch sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Wichtig: Die Pseudo-Krätze durch die Grabmilbe des Hundes ist keinesfalls mit der „echten Krätze“ (Scabies) des Menschen zu verwechseln! Für diese hochansteckende Erkrankung sind andere, auf den Menschen spezialisierte Grabmilben verantwortlich.
Auch die Pelzmilbe kann vom Hund auf den Menschen übergehen und eine juckende Dermatitis verursachen.
Die Herbstgrasmilbe kann ebenfalls den Menschen befallen. Die Ansteckung erfolgt aber direkt, z. B. nach Gartenarbeit – die Milben gehen nicht von einem befallenen Hund auf den Menschen über. Die „Erntekrätze“ verursacht auch beim Menschen teils heftigen Juckreiz und Hautveränderungen.
Wichtig: Grundsätzlich sollten Tierhalter bei jeglichen auffälligen Symptomen der Haut einen Arzt aufsuchen. Informieren Sie den behandelnden Arzt über ein möglicherweise gleichzeitiges Auftreten von Hautveränderungen bei Tieren im Haushalt, da dies wichtige Hinweise auf die vorliegende Erkrankung geben kann.