Zecken beim Hund: Kenne die Gefahren

Zecken beim Hund – alle Hundehalter*innen kennen dieses Problem aus Erfahrung: Durch ihre Neugier und ihren Bewegungsdrang begeben sich Hunde beinahe täglich ins Zeckenterrain. Nicht nur ländliche Gebiete, sondern auch Stadtparks, Rastplätze und Uferzonen von Badeseen sind betroffen. Oft reicht auch schon der Aufenthalt im eigenen Garten, um Zecken zu bekommen.

 

Deshalb sollten Hundehalter die wichtigsten Tipps kennen, die Hunde vor Zecken schützen:

  • Zecken-Hotspots meiden
  • Nach jedem Spaziergang den Hund nach Zecken absuchen
  • Auf eine konsequente Zeckenbehandlung achten

 

Zecken übertragen mitunter gefährliche Krankheitserreger beim Hund

Das Problem: Nach einem Zeckenstich kann der Hund schwer krank werden. Zwar ist die Zecke selbst in den meisten Fällen für den Hund nicht gefährlich, auch wenn es mehrere Blutsauger gleichzeitig auf ihn abgesehen haben. Der Blutverlust kann nur bei massivem Zeckenbefall zum Problem werden. Der Zeckenstich selbst verursacht zudem selten mehr Probleme als eine leichte Entzündung der betroffenen Hautstelle. Allerdings beherbergen Zecken verschiedene Krankheitserreger, die sie beim Blutsaugen auf den Hund übertragen können.

In einer Studie wiesen 50% der Hunde eine von Zecken übertragene Infektion auf

 

Die wichtigsten von Zecken übertragenen Krankheiten beim Hund sind:

  • Borreliose
  • Anaplasmose
  • Babesiose
  • Ehrlichiose
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

 

Zeckenbiss beim Hund häufig unbemerkt

Zecken lassen sich im dichten Tierfell nur schwer erkennen. So ist es nicht verwunderlich, dass 30 bis 60 % der Zeckenbisse beim Hund unbemerkt bleiben.¹ Erschwerend kommt hinzu, dass die Zeckenschutzmassnahmen, die Hundebesitzer*innen ergreifen oft nicht ausreichend sind. In zwei Studien der Veterinärmedizinischen Universität Wien konnte festgestellt werden, dass nahezu jeder zweite Hund im Untersuchungsjahr eine von Zecken übertragene Infektion hatte.² Einer der Hauptgründe hierfür: Hundehalter haben den Zeckenschutz nicht regelmässig aufgefrischt oder die Mittel erst dann aufgetragen, wenn wenn sie auf ihrem Hund bereits eine Zecke gefunden hatten. Dabei ist ein lückenloser Zeckenschutz entscheidend dafür, dass der beste Freund des Menschen vor einem Befall mit Zecken und der damit möglichen Übertragung von Krankheitserregern geschützt wird.

 

Der richtige Zeckenschutz beim Hund – so geht’s

Das Schweizer Expertengremium ESCCAP hat es sich zur Aufgabe gemacht, Empfehlungen zum Schutz vor einem Parasitenbefall bei Mensch und Tier herauszugeben. Für Halterinnen und Halter von Hunden wird empfohlen:³

  • Zeckenschutz-Präparate über die gesamte Zeckensaison anwenden
  • Hunde in Regionen mit vermehrt auftretenden zeckenübertragenen Erkrankungen ganzjährig schützen
  • Unmittelbar nach Aufenthalten im Freien den Hund gründlich absuchen und anhaftende Zecken sofort sachgerecht entfernen

 

Zecken beim Hund: Wo die Blutsauger zustechen

Um Zecken an ihrem Hund schnell zu entfernen, sollten Hundebesitzer*innen die Stellen kennen, an denen die Blutsauger bevorzugt zustechen. Eine Untersuchung von 481 Fällen ergab ein recht eindeutiges Bild: Die am häufigsten von Zecken befallene Körperregion beim Hund ist der Kopf, insbesondere um die:⁴

  • Augen (25 %),
  • Ohren (24 %),
  • Schnauze (15 %),
  • Kinn (3 %),
  • Bereich um Schnauze (10 %)
  • Unspezifisch (23 %)
Hunde stechen Zecken besonders häufig am Kopf und im Nacken

 

Die Ergebnisse zeigen auch: Je näher ein Körperteil dem Boden ist, umso grösser ist die Gefahr eines Zeckenstiches. So fanden sich Zecken neben dem Kopf (49%) vorwiegend an:⁴

  • Beinen (12 %)
  • Hals (9 %)
  • Brust (8 %)
  • Schulter (6 %)
  • Flanken (5 %)
  • Bauch (4 %)
  • Rücken (3 %)
  • Schwanz (2 %)
  • Pfoten (2 %)