Zecken: Gefährlich für Haustier und Halter

Die Zecke ist ein blutsaugender Parasit und gilt – obwohl so klein – als ein sehr gefährliches Tier: Denn die Zecke kann Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Einzeller übertragen, die bei Tieren und Menschen schwerwiegende Erkrankungen auslösen können.

 

Für Hunde- und Katzenhalter und deren Tiere sind Zecken ein bekanntes Problem, denn sie verbringen in der Regel viel Zeit im Freien. Hier muss man mit einem Zeckenbefall rechnen:

  • Im Wald
  • Auf Wiesen
  • In Parks und Gärten

 

Die Zecke – ein Lauerjäger

Ab etwa 7-10 °C werden Zecken aktiv. Sie klettern auf Gräser und Büsche bis zu einer Höhe von etwa 1,5 Metern, strecken ihre Vorderbeine in die Luft und lauern auf ein geeignetes Wirtstier. Mit dem so genannten Hallerschen Organ, das sich an den Vorderbeinen befindet, können Zecken verschiedene Stoffe aus dem Atem oder Schweiß ihrer Wirtstiere wahrnehmen.

Zecken riechen mit dem hallerschen Organ

Nähert sich zum Beispiel ein Hund, eine Katze oder ein Mensch, lässt sie sich von diesem abstreifen. Auf dem Wirt sucht sich die Zecke eine geeignete Stelle und eröffnen mit ihren Mundwerkzeugen die Haut. Die Blutmahlzeit beginnt.

 

Unerwünschtes Mitbringsel aus Wald und Garten

Zecken entwickeln sich vom Ei über das Larven- und Nymphenstadium zur erwachsenen Zecke. Für jedes Stadium benötigt die Zecke eine Blutmahlzeit.

Das Leben einer Zecke verläuft in verschiedenen Stadien

 

Welches Zeckenstadium sticht wen?

  • Zeckenlarven: kleine Tiere, z. B. Mäuse, Vögel oder Igel.
  • Nymphen und erwachsenen Zecken: Menschen, größere Säugetiere, wie z. B. Hunde, Katzen

 

Von oben oder von unten?

Dass die Zecke sich von Bäumen fallen lässt, ist ein verbreiteter Irrglaube. Die in Deutschland heimischen Zecken laufen auch nicht aktiv auf ihren Wirt zu. Warten ist energiesparender. Und das kann die Zecke ausgesprochen lange – bis zu drei Jahre kann sie in der Vegetation verharren.

 

Einmal am Wirt, kann sie dann bis zu zwei Wochen an dort anhaften, um Blut zu saugen. Den Zeckenstich spüren Mensch und Tier häufig nicht. Denn die Zecke injiziert beim Stich mit ihrem Speichel eine Art Betäubungsmittel.

 

Zecken in der Schweiz im Überblick

Die wichtigsten in der Schweiz bei Katzen und Hunden festgestellten Zecken sind Holzbock (Ixodes ricinus), Auwaldzwecke (Dermacentor reticulatus) sowie die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die allerdings seltener vorkommt als die ersten beiden Zeckenarten.

 

Der Gemeine Holzbock

Die am weitesten verbreitete Zeckenart in der Schweiz – hat es vor allem auf Tiere abgesehen.

  • In der Schweiz am häufigsten
  • Größe: 2 bis 4 mm
  • Befällt nahezu alle Haus- und Wildtiere und den Menschen
  • Überträgt u. a. Borreliose-Bakterien, Anaplasmen und FSME-Viren, der Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis

Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)

  • Vorkommen in zahlreichen Regionen der Schweiz
  • Bevorzugt kühleres, feuchtes Wetter
  • Charakteristisches, bunt marmoriertes Rückenschild
  • Überträger der für Hunde sehr gefährlichen Babesiose („Hundemalaria“)

Die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

  • Kommt vorwiegend in warmen, Mittelmeerländern vor
  • Birnenförmig, rotbraun mit gelbbraunen Beinen
  • Immer wieder vereinzelte Funde auch durch Einschleppung nach Urlaubsreisen oder importierte Hunde
  • Kann in Deutschland im Freien nicht überleben, jedoch in beheizten Räumen (Aufbau hotspot-artige Populationen in Wohnräumen möglich)
  • Überträger von Krankheiten wie Babesiose oder Ehrlichiose

 

 

Gibt es eine „Zeckensaison“?

Zecken bevorzugen grundsätzlich eher milde Temperaturen. Aber Vorsicht! Nicht nur in den wärmeren Jahreszeiten besteht Zeckengefahr! Mit dem Klimawandel ändern sich auch die Aktivitätsphasen von Zecken. Denn Zecken sind aus mehreren Gründen von der Temperatur abhängig. Sie brauchen für ihre Entwicklung:

  • 7-10°C Bodentemperatur.
  • Wirtstiere wie Kleinsäuger, Wild etc. – diese sind ebenfalls je nach Jahreszeit unterschiedlich aktiv.

 

Das heißt, dass mit immer milder werdenden Temperaturen auch ein Zeckenbefall im Winter vorkommen kann. Für Hunde und Katzen heißt das: Ein Zeckenschutz ist laut Experten das ganze Jahr über sinnvoll (Quelle: ESCCAP Newsletter1).

 

Phasen besonders hoher Aktivität von Zecken in der Schweiz:

  • Holzbock: März bis Juni, September
  • Igelzecke: März bis Juni, September
  • Auwaldzecke: Eher in kühleren Monaten aktiv, weniger im Hochsommer